4.21 apt-proxy

apt-proxy ist ein Cache, der zusammen mit apt von allen Debian Systemen aus im Netz genutzt werden kann. Lokale Netzwerke verfügen normalerweise über eine höhere Bandbreite, als für das gesamte Netz nach außen ins Internet zur Verfügung steht. Durch einen gemeinsam genutzten Cache können bereits auf einem System installierte Pakete auch allen anderen Systemen zur Verfügung gestellt werden, ohne dass diese Pakete bei der Installation auf den einzelnen Clients nochmals aus dem Internet geholt werden.

apt-proxy kann als Cache effizienter mit Debian Paketen umgehen als beispielsweise Squid. Dies liegt zum einen daran, dass apt-proxy die Paketdateien auswertet und alte Versionen löscht, die nicht mehr benötigt werden. Zum anderen verwendet apt-proxy zur Übertragung von Dateien das Programm rsync, so dass abgebrochene Downloads fortgesetzt werden können. Alternativ können auch die Protokolle HTTP und FTP zum Download genutzt werden.

Nach der Installation muss zunächst in der Datei apt-proxy.conf ein gut erreichbarer Debian Server eingetragen werden. Von diesem werden dann alle Pakete geholt. Auf allen Clients, die den APT-Proxy benutzen sollen, ist die Konfiguration so anzupassen, dass der Rechner, auf dem apt-proxy installiert ist, als Quelle verwendet wird. apt-proxy läuft auf dem Port 9999; die Einträge in der Datei sources.list auf den Clients müssen folgendes Format haben:

deb http://SERVER:9999/main woody main contrib non-free
deb http://SERVER:9999/non-US woody/non-US main contrib non-free
deb http://SERVER:9999/security woody/updates main contrib non-free
deb-src http://SERVER:9999/main woody main contrib non-free
deb-src http://SERVER:9999/non-US woody/non-US main contrib non-free
deb-src http://SERVER:9999/security woody/updates main contrib non-free

Hierbei ist zu beachten, dass SERVER durch den entsprechenden Rechnernamen (bzw. die IP-Nummer) ersetzt wird. Nachdem diese Anpassungen vorgenommen worden sind, wird auf einem der Clients das Kommando apt-get update aufgerufen, um auf dem Server die Verzeichnisse zu initialisieren und die Paketlisten verfügbar zu machen. Nun können alle Clients diesen zentralen Dienst transparent nutzen.

Wenn bereits auf dem Server ein Verzeichnis mit Debian Paketen vorliegt, so kann dies mittels apt-proxy-import in den Cache von apt-proxy integriert werden.

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